Altersvorsorge einfach gemacht: Die 6 besten Tipps zum finanziell sorgenfreieren Ruhestand

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Claus Roppel

Claus Roppel ist seit fast 40 Jahren in der Finanzbranche tätig und hilft seitdem Menschen dabei, ein 6- bis 7-stelliges Vermögen aufzubauen und dieses dauerhaft zu schützen.

Private Altersvorsorge einfach gemacht! Erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt Verantwortung für Ihr Geld und Ihren finanziellen Wohlstand im Alter nehmen.

Das Rentenniveau wird bis 2030 auf nur noch 43 bis 44 Prozent des durchschnittlichen Nettogehalts sinken. Die gesetzliche Rente allein wird dann für die meisten nicht mehr reichen, um den Lebensstandard zu halten.

Darum ist die private Altersvorsorge unverzichtbar. Doch dabei kann vieles schiefgehen. Lesen Sie daher hier, welche 6 Tipps Sie bei der Altersvorsorge unbedingt befolgen sollten.

Millionen Deutsche werden sich im Alter deutlich einschränken müssen, um finanziell über die Runden zu kommen. Es sei denn, sie sorgen selbst für später vor und schließen so ihre Rentenlücke.

Das geht mit verschiedenen Möglichkeiten, auf die wir im Laufe dieses Beitrags noch ausführlich zu sprechen kommen. Denn wer es falsch anpackt, kann viel Geld für den Ruhestand verschenken.

Tipp Nr. 1: Vorsorgelücke richtig einschätzen

„Die gesetzliche Rente reicht für das Alter völlig aus, das war bei meinen Eltern auch so.“ Wer sich bei der Altersvorsorge an der Vorgängergeneration orientiert, ist meist in der Einbahnstraße unterwegs.

Denn Fakt ist: Das Rentenniveau wird sinken, das ist politisch beschlossen und zur Abfederung des demografischen Wandels auch unumgänglich. Heutige Arbeitnehmer sollten deshalb nicht die Vorsorgestrategien ihrer Eltern kopieren.

Zwar benötigen die meisten Menschen im Alter etwas weniger Geld als vorher, das allerdings über einen längeren Zeitraum, als sie annehmen. Wir sprechen hierbei auch gerne vom sogenannten Langlebigkeitsrisiko. Und dieses nimmt in Anbetracht der immer länger werdenden Lebenserwartung weiterhin zu.

Grafik: Rentenniveau vor Steuern

Aus diesem Grund ist es von außerordentlicher Bedeutung, dass Sie in Folge steigender Lebenserwartungen bereits früh mit der privaten Vorsorge anfangen sollten. Oft erscheinen die Bedürfnisse von heute drängender als die, die die ferne Zukunft bringt.

Ob alleinerziehende Mutter oder Geringverdiener: Wer jeden Euro mehrmals umdrehen muss, denkt nicht zuerst an das Leben im Ruhestand. Doch der schlimmste Fehler bei der privaten Altersvorsorge ist, sie immer wieder aufzuschieben, weshalb wir Ihnen diese Tipps zusammengestellt haben. Denn Altersvorsorge ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Durchhaltevermögen zahlt sich langfristig aus, etwa in Form einer höheren Rente. Denn eine entscheidende Stellschraube ist schließlich, wie lange die private Rente ausbezahlt werden soll bzw. kann. Nichtsdestotrotz ist es natürlich schwer, Ihre individuelle Rentenlücke genaustens zu bestimmen.

Am Ende geht es vor allem darum, dass Sie für diese Lücke sensibilisiert werden. Das heißt: Wer sich im Alter nicht einschränken will, sollte langfristig ansparen und keinesfalls die Lebenserwartung unterschätzen.

Tipp Nr. 2: Machen Sie sich unabhängig von Ihrem Partner

Die gesetzliche Rente des gutverdienenden Partners oder der Partnerin wird später für zwei reichen? Meist nicht. Im Laufe eines langen Berufslebens läuft nämlich nicht immer alles nach Plan: Wird der Top-Verdiener in der Familie beispielsweise berufsunfähig oder längere Zeit arbeitslos, hat das gravierende Auswirkungen auf die Höhe der gesetzlichen Rente.

Das wiederrum lässt die bereits thematisierte Rentenlücke noch größer werden, da weniger Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wurden. Aber auch eine Trennung bedeutet das Ende der mutmaßlichen Altersabsicherung.

Darum ist es sehr gefährlich, nicht selbst vorzusorgen, sondern auch auf den Partner zu verlassen. Die Zahl der Paare, die sich nach über 26 Jahren Ehe haben scheiden lassen, hat sich seit Anfang der 90er-Jahre nahezu verdoppelt.

In Österreich wird sogar fast jede zweite Ehe wieder geschieden. Daher solltet ihr, auch wenn ihr den Rest des Lebens miteinander verbringen wollt, für den Fall der Fälle eure Altersvorsorge separat aufsetzen.

Denn vor allem für Frauen ist Altersarmut ein ernstes Problem: Mehr als die Hälfte hat Angst davor, und das völlig zurecht. Nach einer OECD-Studie fällt die gesetzliche Rente von Frauen in Deutschland im Schnitt 46 Prozent geringer aus als die von Männern.

Der Grund: Frauen arbeiten besonders häufig in Teilzeit und erwerben folglich geringere Rentenansprüche. Zudem verdienen Frauen trotz gleicher Tätigkeit häufig noch immer weniger als ihre männlichen Kollegen.

Tipp Nr. 3: Sichern Sie Ihre Arbeitskraft ab

Die beste Altersvorsorge nützt Ihnen rein gar nichts, wenn sie nicht langfristig durchgehalten werden kann. Die Absicherung des Lebensstandards und der Familie ist daher eine wichtige Grundlage für ein sorgenfreies Leben. Folglich ist Ihr größtes und wichtigstes Kapital Ihre Arbeitskraft. Denn sie ist es, die Ihr Einkommen sichert.

Jeder Mensch hat jedoch unterschiedliche Bedürfnisse, Leidenschaften und Mittelpunkte im Leben. Das zeigt sich auch in der Berufswahl. Deshalb gibt es auch nicht nur eine Art, die Arbeits­kraft abzusichern. Hier werden Ihnen im Folgenden einmal die unserer Einschätzung nach wichtigsten Säulen Ihrer Existenzsicherung vorgestellt.

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen…

Die Wahrscheinlichkeit, bis zur Rente berufsunfähig zu werden liegt je nach Altersgruppe und Geschlecht zwischen 29 und 43 Prozent. Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit sind psychische Gründe, Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates und Krebs (siehe Grafik).

Doch neben dem rechtzeitigen Abschluss in gesunden Jahren entscheidet vor allem auch das berühmte Kleingedruckte, ob und was die Versicherung am Ende zahlt.

Daher haben wir Ihnen die untenstehenden Regelungen einmal festgehalten, die auf jeden Fall enthalten sein sollten, damit ein solcher Vertrag wirklich verlässlichen Schutz bietet.

1. Die Rente wird gezahlt, wenn der Versicherte infolge von Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall in seinem in gesunden Tagen zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr zu mindestens 50 Prozent tätig sein kann.

Das gilt auch bei einem Berufswechsel. Beispiel: Wer Bauschlosser gelernt hatte, aber jetzt als IT-Experte arbeitet, bei dem wird nur die Tätigkeit als IT-Experte geprüft.

2. Es wird nicht geprüft, ob man mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten oder seiner Erfahrung und Ausbildung noch eine andere Tätigkeit ausüben könnte (so genannter „abstrakter Verweisungsverzicht“).

Beispiel: Es wird nicht geprüft, ob ein operierender Chirurg auch als Fachgutachter tätig sein könnte, wenn seine Hand nach einem Unfall dauerhaft beeinträchtigt ist.

3. Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn der Versicherte voraussichtlich sechs Monate lang zu mehr als 50 Prozent berufsunfähig sein wird oder dieser Zeitraum schon verstrichen ist.

4. Die Rente wird auch rückwirkend ab dem ersten Tag des Sechs-Monats-Zeitraums gezahlt.

Die versicherte Rente sollte darüber hinaus auch alle alltäglichen Ausgaben absichern, die auch nach Eintritt der Berufsunfähigkeit weitergezahlt werden müssen (zum Beispiel Haushaltskosten, Miete, Altersvorsorge).

80 Prozent vom derzeitigen Netto sind oft ein guter Richtwert. Der Vertrag sollte idealerweise bis zum Eintritt in den Altersruhestand laufen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Berufsunfähigkeit steigt im Alter an. Seien Sie daher vorsichtig, wenn Versicherer ein Vertragsende vor dem Rentenalter anbieten.

Finanzieller Airbag gegen Unfälle

Jedes Jahr gibt es etwa 9 Millionen Unfälle in Deutschland. Aber sollten Sie deshalb eine private Unfallversicherung abschließen?

Besonders wichtig ist eine private Unfallversicherung für Selbstständige, Personen ohne Beruf, Hausfrauen und Hausmänner, für Personen mit einem sehr hohen Unfallrisiko und für Erwerbstätige mit Vorerkrankungen, die keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können.

Die wichtigste Leistung der Unfallversicherung ist die Zahlung eines einmaligen Geldbetrages, der Invaliditätsleistung. Voraussetzung ist eine „dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit“. Das ist der Fall, wenn die Unfallfolgen voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen bleiben und eine Besserung nicht zu erwarten ist.

Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach dem Grad der eingetretenen Invalidität. Die Unfallversicherung leistet einen Prozentsatz der vereinbarten Versicherungssumme.

Dabei kommt es darauf an, wie der Verlust des Körperteils in Ihrem Versicherungsvertrag berücksichtigt wird. Wenn Sie zum Beispiel einen Vertrag mit einer Versicherungssumme von 300.000 Euro abgeschlossen haben und Sie bei einem Unfall ein Auge verlieren, erhalten Sie 150.000 Euro als Invaliditätszahlung.

Achtung: In mehr als 90 Prozent aller Fälle werden Menschen durch eine Krankheit berufsunfähig, nicht nach einem Unfall. Und bei Folgen einer Krankheit hilft die Unfallversicherung nicht.

Kaum einer kann sich im Alter eine angemessene Pflege leisten

Eins ist gewiss: Zukünftig wird die Zahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich ansteigen. Schon heute beziehen zig Millionen Menschen in Deutschland Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Pflege trifft insbesondere die Ältesten.

Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt einen Teil der Kosten, wenn ein Pflegefall eintritt. Entscheidend für die Einstufung in einen der Pflegegrade ist, wie stark Selbstständigkeit und Fähigkeiten eingeschränkt sind.

Danach bestimmt sich, wie viel Unterstützung durch Pflege notwendig ist und wie viel die gesetzliche Pflegeversicherung bezahlt.

Das Problem: Diese Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung decken meist nur einen Teil der Kosten. Liegen die tatsächlichen Pflegekosten darüber, müssen Pflegebedürftige diese aus eigener Tasche zahlen.

Das Sozialamt hilft erst, wenn die Rente dafür nicht ausreicht und ein eventuelles Vermögen aufgebraucht ist. Der Ehepartner und die Kinder müssen dann als Unterhaltspflichtige damit rechnen, dass das Sozialamt sich von ihnen wiederum Geld zurückholt – zumindest wenn Sie ein entsprechend hohes Einkommen/Vermögen haben.

Genau aus diesem Grund könnte sich womöglich eine sogenannte Pflegerentenversicherung eignen, die Ihnen dann eine vereinbarte Pflegerente auszahlt. Eine solche Pflegerente ist in der Regel beitragsstabil:Sowohl der Beitrag als auch der Leistungsumfang werden bei Vertragsbeginn festgeschrieben.

Etwas anderes gilt nur, wenn eine Dynamik der Leistung vereinbart wird. Planen Sie über längere Zeiträume mit der Versicherung, zum Beispiel über 20 oder mehr Jahre. Beachten Sie bei der Wahl der Rentenhöhe die zu erwartende Inflation!

Die Pflegerente steht zur freien Verfügung. Im Vergleich zu den anderen Pflegezusatzversicherungen liegt der Beitrag in der Pflegerentenversicherung deutlich höher, etwa zwei- bis dreimal so hoch.

Die Höhe der Rentenzahlung variiert je nach Grad der Pflegebedürftigkeit. Die volle Pflegerente erhält der Versicherte in der Regel erst ab Pflegegrad 4 oder 5. In den niedrigeren Pflegegraden wird die Pflegerente nur anteilig oder gar nicht gezahlt.

Bei Pflegebedürftigkeit ist der Versicherte meist von der Beitragszahlung befreit.

Risikolebensversicherung: Ein MUSS für jede Familie

Mal ehrlich: Niemand redet gerne über den eigenen Tod oder den einer geliebten Person. Wenn ein Mensch stirbt, ist das immer ein schwerer Schicksalsschlag für die Angehörigen.

Wenn dann obendrein der finanzielle Ruin droht, dann ist das eine zusätzliche Last für Ihre Familie. Umso wichtiger ist es, dass Sie rechtzeitig für Ihre Lieben vorsorgen und sie für den Fall der Fälle absichern.

Eine Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung zahlt nämlich eine vereinbarte Summe an Ihre Angehörigen, wenn Sie sterben. Besonders sinnvoll ist eine solche Versicherung im Rahmen Ihrer Altersvorsorge bzw. die Ihrer Familie in folgenden Fällen:

Sie haben eine Immobilie auf Kredit gekauft:
 Der Immobilienkredit kann zur finanziellen Last für Ihren Partner werden, wenn Sie sterben solltest. Damit Ihr Partner weiter den Kredit tilgen kann und nicht notgedrungen das Haus verkaufen muss, sollten Sie ihn absichern. Diese Empfehlung gilt auch für unverheiratete Paare, die zusammen eine Immobilie erworben haben.

Sie wollen Ihre Familie absichern: 
Als Haupt- oder Alleinverdienerin Ihrer Familie sollten Sie sich ebenfalls um die Absicherung Ihrer Liebsten kümmern. Doch auch wenn beide Partner arbeiten, ist eine Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung sinnvoll.

Witwen- und Waisenrente liegen zusammen meist deutlich unter dem letzten Gehalt des verstorbenen Partners. Und wenn der überlebende Partner plötzlich alleinerziehend ist, muss er sich möglicherweise bei den Arbeitszeiten und seinem Gehalt einschränken.

Möchten Sie den Familienunterhalt absichern, können Sie eine einfache Daumenregel anwenden: Haben Sie Kinder, dann sollten Sie als Versicherungssumme das 4- bis 5-fache Bruttojahresgehalt absichern. Die Restschuld eines Hauskredits sollten Sie obendrauf rechnen.

Tipp Nr. 4: Identifizieren Sie Ihre Sparpotenziale

Wenn Sie Geld zurücklegen möchten, sollten Sie wissen, welche Summe Sie monatlich überhaupt aufbringen können. Denn nur wer höhere Einnahmen als Ausgaben hat, kann auch etwas sparen. Ziel sollte es sein, mindestens 10 Prozent Ihres Bruttoeinkommens für die Altersvorsorge zur Seite zu legen. Es gilt aber: Kleine Summen sind besser als nichts.

Denn auch kleinere Beträge helfen, wenn man möglichst früh beginnt. Das Geheimnis liegt nämlich im Zinseszinseffekt – heute auch oft als Renditerenditeeffekt bezeichnet, weil es so gut wie keine Zinsen mehr gibt.

Exponentielles Wachstum anhand der Zinseszins-Kurve

Das heißt, dass die jährlichen Erträge wieder angelegt werden, sodass man dann von einer höheren Wertentwicklung profitiert. Je länger der Zeitraum ist, in dem Geld zurückgelegt wird, desto höher fallen auch die Erträge aus.

Altersvorsorge heißt ja häufig auch: Heute auf etwas verzichten, damit es mir morgen besser geht. Wer also sein ganzes Geld für kurzfristige Konsumgüter auf den Kopf haut, muss sich am Lebensabend nicht wundern, wenn er sich viel stärker einschränken muss als gedacht.

Verschaffen Sie sich daher zunächst einen Überblick über Ihre zukünftigen Einnahmen. Ermitteln Sie dann, wie viel Sie darüber hinaus später brauchen und wieviel von Ihrem Einkommen Sie heute in Ihre Altersvorsorge investieren können.

Tipp Nr. 5: Wechseln Sie nicht zu oft die Strategie

Anleger handeln oft zu schnell emotional. Die Börsenweisheit „Hin und her macht Taschen leer“ warnt vor diesem Fehler. Das bessere Rezept: Strategie klar definieren und durchziehen.

Heute Immobilien, morgen Lebensversicherungen, übermorgen Aktien – wer zu oft seine Vorsorgestrategie ändert, muss immer wieder mit finanziellen Einbußen rechnen. Denn jede Kündigung und jeder Neuvertrag kosten in der Regel Geld.

Deshalb sollten Verbraucher auch eine Strategie entwickeln, die einerseits zu ihnen passt und ihnen andererseits genügend Flexibilität für unerwartete Situationen lässt.

Nehmen Sie sich also Zeit für Ihre persönliche Strategie und bleiben Sie dann bei der Stange. Doch Achtung: Bei der Altersvorsorge gilt wie auf dem Hühnerhof: Man sollte nicht alle Eier in einen Korb legen.

Wer sein Geld auf verschiedene Anlageklassen verteilt, erhöht die Sicherheit beim Vermögensaufbau. Welche das sein können, das schauen wir uns jetzt an.

Tipp Nr. 6: DIESE Geldanlagen sind sinnvoll

Welche Sparform am Ende des Tages für Sie die beste ist, hängt stark von Ihrer finanziellen Situation und Lebensplanung ab. Wichtig ist, dass Sie in Ruhe abwägen, was Sie tun wollen.

Denn die Entscheidung wirkt bestenfalls viele Jahre nach und ist der Grundstein für Ihre finanzielle Lage im Alter.

Wichtig: Wer dabei nur nach maximaler Rendite schielt, muss eins wissen: Eine hohe Rendite geht naturgemäß auch immer mit einem höheren Risiko einher. Im schlimmsten Fall ist kurz vor Renteneintritt das angesparte Vermögen futsch, etwa durch einen Börsencrash.

Daher sollten Sie als Sparer und Anleger im Zuge der Planung Ihrer privaten Altersvorsorge die Risiken bzw. die Möglichkeiten der Geldanlagen maximal streuen.

1. Fondssparen

Sparen mit Plan – genauer gesagt per Fondssparplan? Leider sind sich die wenigsten Sparer bewusst, wie das geht und nehmen in Kauf, dass ihr Geld auf dem Sparbuch von Jahr zu Jahr an Wert verliert. Machen Sie es besser und treten Sie nicht in die klassische Sparbuch-Falle: Retten Sie Ihr Geld.

Während Milliarden von Euro an Privatvermögen auf deutschen Sparkonten vor sich hin dümpeln und darauf warten, von der Inflation dahingerafft zu werden, setzen clevere Anleger bevorzugt auf renditestärkere Anlageprodukte. Diese tragen nämlich trotz Inflation zum kontinuierlichen Vermögensaufbau bei, und das bei meist überschaubarem Risiko.

Die Rede ist vom Sparen mit Fonds, genauer gesagt Investmentfonds wie Aktien- oder Dividendenfonds. Vor allem wer mittel- bis langfristig Geld bei Seite legen möchte – eben für die Altersvorsorge – ist damit auf der richtigen Spur.

Obwohl Sie bei Anlagen in Investmentfonds keine Zinsen, sondern Erträge erhalten, dürfen Sie sich dennoch über den bereits kennengelernten Zinseszinseffekt freuen. Dieser ist ein essentieller Bestandteil beim Vermögensaufbau. Zinsen beziehungsweise Erträge, die Sie als Anleger auf Ihr Vermögen erhalten, werden diesem bekanntlich gutgeschrieben.

Im Gegensatz zu einer einmaligen Geldanlage legen Sie bei einem Investment per Fondssparplan diszipliniert und kontinuierlich an. Der monatliche Betrag ist dabei von Beginn an festgelegt. Dadurch profitieren Sie als Anleger/innen vom sogenannten Cost-Average-Effekt, auf Deutsch: Durchschnittskosteneffekt.

Der Durchschnittskosteneffekt: Der Gewinn liegt im Einkauf

Dieser ermöglicht es, Marktschwankungen vorteilhaft auszunutzen. Während zu Zeiten steigender Kurse weniger Fondsanteile erworben werden, erhöht sich die Anzahl der erworbenen Anteile bei fallenden Kursen.

Das sorgt für einen günstigen Durchschnittspreis. Dieser nimmt Ihnen außerdem die Suche nach dem idealen Einstiegszeitpunkt ab. Entscheiden Sie sich dann, ob Sie Ihr Geld in einen passiv oder aktiv gemanagten Fondssparplan stecken möchten.

Bei Aktienfonds handelt es sich meistens um aktiv von Fondsmanager/innen verwaltete Anlageprodukte. Das hat folgenden Vorteil: Anleger/innen mit nicht so viel Know-How und Erfahrung, können die Entscheidung, in welche Aktien der Fonds investiert, getrost in deren professionellen Hände abgeben.

Die Kosten für ein aktives Management bei Aktienfonds sind dafür deutlich höher, als bei einem ETF-Fonds, da hier “nur” eins zu eins nachgebaut wird, was der jeweilige Index vorrechnet.

Wer beispielsweise über 15 Jahre in den Weltaktienindex eingezahlt hat, erzielte in der Vergangenheit im Durchschnitt eine positive Rendite pro Jahr. Von Anfang 2000 bis Ende 2015 konnte ein Sparer, der regelmäßig in den Weltaktienindex MSCI World investierte, gut 7 Prozent pro Jahr verdienen.

Letztendlich ist der Einstiegzeitpunkt beim Fondssparen – unabhängig davon ob wir über eine monatliche Sparrate oder eine Einmalanlage sprechen – nicht so wichtig, wie die Dauer der Anlage. Doch diese Geldanlage hat auch ihren Preis – Stichwort: Steuern. Anleger müssen nämlich die Kapitalerträge aus Fonds jährlich mit dem Abgeltungssteuersatz versteuern.

2. So funktioniert die Fondspolice

Mit einer ETF-Fondspolice haben Sie die Möglichkeit der Kombination eines ETF-Sparplans mit den Vorzügen eines Versicherungsmantels. Die ETF-Fondspolice eignet sich für alle Sparer, die Anlagen am Aktienmarkt für ihre persönliche Altersvorsorge nutzen wollen und besonders langfristig anlegen möchten.

Insbesondere, wenn Sie steuerlich begünstigt für Ihr Alter vorsorgen wollen und dabei einen langfristigen “Steuerstundungseffekt” erhalten möchten, ist die fondsgebundene Rentenversicherung eine geeignete Investmentvariante.

Eine ETF-Versicherung ist im Wesentlichen ein Sparvertrag ähnlich wie ein ETF-Sparplan. Der entscheidende Unterschied ist, dass bei einer ETF-Versicherung die Geldanlage in Form einer ETF-Fondspolice erfolgt.

Der Anleger schließt also einen Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft ab und nicht mit einer Bank. Der enorme Vorteil einer ETF-Versicherung ist, dass der Staat diese Art der Vermögensanlage mit Steuervorteilen fördert. Dies kann langfristig zu einem höheren Sparguthaben, als bei einem ETF-Sparplan im Depot führen.

Die Vertragspartei einer ETF-Versicherung ist eine Versicherungsgesellschaft. Zur Besteuerung der Erträge: Es gibt ab dem 62. Lebensjahr keine Abgeltungssteuer mehr, dafür greift das Halbeinkünfteverfahren.

Es müssen also nur die Hälfte der Gewinne mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden, was das Ablaufergebnis nach Steuer verbessert. Vor dem 62. Lebensjahr greift die ganz normale Abgeltungssteuer, wie auch in einem Depot. Die Teilfreistellung liegt bei 15 Prozent.

Lässt sich der Anleger sein Guthaben erst am Ende der Laufzeit der ETF-Fondspolice auszahlen, wird die Hälfte der aufgelaufenen Erträge nach einem Teilfreibetrag von 15 Prozent mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert.

Entscheidet sich der Anleger für eine Verrentung seines Guthabens, wird ein kleiner Teil der Rente als Einkommen mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert.

Solange das Kapital in der Fondspolice bleibt, fallen also keine Kapitalertragsteuern an. Insbesondere gilt dieser Schutz vor Kapitalertragsteuern bei Umschichtung, Rebalancing oder Fondsverschmelzungen. Steuern auf Erträge werden erst erhoben, wenn der Sparer Kapital aus der Police entnimmt. Der Schutz vor Kapitalertragsteuer bei Umschichtung ist eines der größten Highlights der Fondspolice.

3. Betongold Immobilien als Altersvorsorge

Bestimmte Immobilien scheinen angesichts des Immobilienbooms der letzten Jahre in vielen deutschen Großstädten gute Tipps für die perfekte Altersvorsorge zu sein. Doch das ist ein Irrtum. Oft ist das eigene Haus oder die Wohnung weg, wenn eine Ehe in die Brüche geht. Zudem kostet auch eine selbst bewohnte Immobilie über die Jahre sehr viel Geld.

Denn eben laufenden Kosten und Steuern müssen Eigentümer immer auch liquide sein, um Reparaturen und Wartungsarbeiten bezahlen zu können. Ob der Verkauf des Hauses im Alter die finanzielle Rettung ist, erscheint zumindest fraglich. Niemand kann voraussagen, ob der Immobilienmarkt weiter boomen oder in Zukunft schwächeln wird.

Einer der vielen Vorteile, die eine Investition in eine Immobilie mit sich bringen kann, ist die Möglichkeit, im Rentenalter mietfrei zu wohnen. Die Idee: Haus oder Wohnung früh kaufen und bis zum Renteneintritt abbezahlen. So hätte man mehr Lebensunterhalt im Rentenalter.

Zunächst eine plausible Vorstellung. Mietfreies Wohnen ist allerdings nur dann umsetzbar, wenn die Immobilie mit Eintritt des Rentenalters schon vollständig oder fast abbezahlt ist. Andernfalls fallen weiterhin Kosten zur Kreditbegleichung an, die im Rentenalter oft zur finanziellen Belastung werden können.

Ebenso sollten sich Immobilieneigentümer darüber im Klaren sein, dass mietfreies Wohnen nicht gleich kostenlosen Wohnen bedeutet. Kosten für die Instandhaltung, die Grundsteuer und eventuelle Reparaturen sollten mit genügend Puffer kalkuliert werden.

Wer Eigentümer einer Immobilie ist, muss diese selbstverständlich nicht selbst bewohnen. Die Immobilie kann vermietet werden und das auch dann, wenn der Kredit der Immobilie noch nicht abbezahlt ist. Die Einnahmen aus einer Vermietung können das zur Verfügung stehende Budget im Rentenalter erheblich anheben.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche und lohnende Vermietung sind jedoch ebenfalls zu beachten. Eine Immobilie kann immer dann erfolgreich vermietet werden, wenn sich das Objekt in einer beliebten und bevorzugten Lage befindet. Mittelgroße bis große Städte können sich dafür eignen.

Die Immobilie als Altersvorsorge lässt sich auch dann umsetzen, wenn das Objekt weder selbst bewohnt noch vermietet wird. Viele Immobilieneigentümer entscheiden sich kurz vor oder nach dem Renteneintritt für den Verkauf ihres Objektes.

Die Einnahmen aus dem Verkauf können dann als Lebensunterhalt im Pensionsalter dienen. Besonders eignet sich diese Variante der Altersvorsorge, wenn das Haus, das Grundstück oder die Wohnung günstig erworben werden und zu einem Vielfachen des Kaufpreises wiederverkauft werden kann.

Fazit: Aus der Perspektive eines Anlegers, der Risiken streuen möchte, könnten diese drei Bausteine und Tipps ein gutes Grundgerüst im Rahmen der privaten Altersvorsorge sein.

Wenn Sie bei diesem Thema jedoch gerne unsere Unterstützung und Expertise in Anspruch nehmen möchten, dann tragen Sie sich einfach unter www.claus-roppel.de/termin zu einem kostenfreien Strategiegespräch ein.

Über den Autor:

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Claus Roppel

Claus Roppel ist seit fast 40 Jahren in der Finanzbranche tätig und hilft seitdem Menschen dabei, ein 6- bis 7-stelliges Vermögen aufzubauen und dieses dauerhaft zu schützen.