SO meistern Sie mit Ihrem Vermögen jede Krise
von Claus Roppel am 20.04.2023
Wir leben in einer herausfordernden Zeit: Eine Krise jagt die nächste und das geht häufig an niemandem so spurlos vorbei. Denn wenn die Menschen um einen herum in Panik, Angst oder Hysterie verfallen, schrillen auch bei uns die Alarmglocken.
Doch Krisen erfordern eben meistens auch eine schnelle und reflektierte Reaktion auf das aktuelle Geschehen, das bedeutet, dass man nicht einfach in Schockstarre verfallen und sich seinem Schicksal ergeben sollte. Doch viele Sparer und Anleger vernachlässigen durch die Bank weg einen vernünftigen Vermögensaufbau und Vermögensschutz, vor allem deswegen, weil sie es aber auch nicht besser wissen.

Deutschland ist de facto ein absolutes Schwellenland, was Anlagestrategie betrifft. Denn die Anlagevorlieben der Deutschen sind schnell auf den Punkt gebracht: Sparkonto bei der heimischen Bank und die selbstgenutzte Immobilie – und dann kommt erst mal lange nichts.

Doch jedem sollte mittlerweile bewusst sein, dass je länger das Ersparte unangetastet auf dem Bankkonto bleibt, umso schmerzhafter ist der kumulierte Verlust durch die Inflation – daran ändern im Übrigen auch keine zwei oder drei Prozent auf dem Tagesgeldkonto etwas.

Und glauben Sie mir, ich habe in meinem Leben viele Schicksale von Menschen verfolgt, die irgendwann all ihr Geld verloren haben. Sie scheiterten immer an denselben Fehlern. Entweder investierten sie in miserable Anlagen, waren schlecht diversifiziert oder hatten schlicht zu viel Schulden.

Ich habe in all den Jahren gelernt, dass vor allem immer zwei Erkenntnisse als Anleger entscheidend sind: und zwar zum einen, dass Prognosen äußerst unsicher sind und nicht wirklich etwas taugen, um das anstehende Jahr als Anleger zu planen.

Und zum anderen, dass man in Krisenzeiten immer an seiner langfristigen Anlagestrategie festhalten und ausreichend diversifizieren sollte. Denn bei einer Vermögensanlage geht es um nichts anderes, als langfristig den eigenen Lebensstandard zu sichern und dafür zu sorgen, dass Geld langfristig dazu führt, dass Sie zufriedener und glücklicher sind.

Machen Sie sich in diesem Zusammenhang bitte immer wieder bewusst, dass wir zwar nie wissen, wann die Krise vorbei ist, aber dass wir jeweils wissen, dass es immer nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die Märkte wieder drehen.

Denn jeder noch so große Rückschlag in der Vergangenheit ist noch immer durch eine noch viel größere Erholung in der Zukunft abgelöst worden. Wer also geduldig und diszipliniert ist sowie seine Strategie konsequent durchzieht, wird über kurz oder lang belohnt werden.
Bestzins 10-jähriger Immobiliendarlehen und Rendite 10-jähriger Bundesanleihen
Ich beobachte aber immer wieder, dass sowohl private als auch institutionelle Anleger in Krisenzeiten regelrecht gezwungen werden, ihre Positionen im dümmsten Moment zu liquidieren.

Wenn also täglich oder sogar stündlich neue Horrornachrichten über Zeitungen, Internet, soziale Medien und den Fernseher verbreitet werden, verlieren selbst viele Investoren, die im Grunde nach risikofähig wären, die Nerven. Solche Kettenreaktionen führen aber am Ende des Tages zu einem selbstzerstörerischen Prozess.

Doch erfolgreiches Investieren erfordert gute Nerven und viel Geduld. Wer sich von der Hektik und den Ängsten des Tagesgeschehens anstecken lässt, hat schon verloren. Und vergessen Sie bitte auch den optimalen Einstiegszeitpunkt, denn keiner kennt ihn.

Denn jede Krise mag verschieden sein, was Ursachen, Heftigkeit und Folgen anbelangt. Aber in einem Punkt sind alle Krisen gleich: und zwar ist der Tiefpunkt immer dann erreicht, wenn die Nacht am dunkelsten, die Nachrichtenlage am düstersten ist und die Aussichten am trübsten sind. Denn die Märkte ändern ihre Richtung längst, bevor es die Realwirtschaft tut.

Regel Nr. 1 in Krisenzeiten: Anlagen diversifizieren und Risiko streuen

Selten war die Umsetzung dieser Regel anspruchsvoller als heutzutage. Denn nachdem das Jahr 2022 eine der negativsten Renditen für Portfolios aus Aktien und Anleihen in der Geschichte der Kapitalmärkte gebracht hat, sollten Investoren ihre strategische Vermögenszusammensetzung schnellstmöglich auf den Prüfstand stellen.

Denn der gleichzeitige Rückgang von Aktien- und Anleihekursen sowie die Schwäche des Wohnimmobilienmarktes haben Investoren de facto auf dem falschen Fuß erwischt. Eben jene Korrelationen haben also nicht gehalten, das heißt die Portfolien waren zwar nach wie vor auf verschiedene Anlageklassen verteilt, aber eben nicht mehr diversifiziert.

Denn die Vorzeichen haben sich verändert - der gelernte Reflex der letzten Jahrzehnte, und zwar dass die Zentralbanken schon wieder alles richten werden, gilt nicht mehr. Denn die geopolitischen Spannungen sowie kriegerische Eskalationen bei gleichzeitig bedrohen Staatsschulden und Haushaltsdefiziten in der gesamten westlichen Welt und einer der höchsten Inflationsraten seit den 70er-Jahren sorgen für einen dauerhaften Strukturbruch.

Investoren müssen daher ihre Portfolios auf den Prüfstand stellen. Und hier kommt das Prinzip der bewährten Drei-Speichen-Regel ins Spiel, welche seit mehr als 1600 Jahren für Verlässlichkeit, Sicherheit und ein solides Wachstum steht.

Nach dieser Faustformel beziehungsweise diesem Investitionsfahrplan sollte man ein Drittel seines Vermögens in Land, ein Drittel in Handelswaren und ein Drittel "bar zur Hand" anlegen. Ins Moderne übersetzt hieße das nichts anderes als: ein Drittel in Immobilien, ein Drittel in Wertpapiere und ein Drittel in Edelmetalle.

Man kann sich so ein Anlage-Portfolio auch wie ein Rad mit drei Speichen vorstellen. Je nach Marktlage ist eine der drei Speichen "oben". Schwächeln beispielsweise die Wertpapiere, sind Edelmetalle wie Gold oder Platin und Immobilien gefragt - und daher wertvoller. Befinden sich die Wertpapiere im Steigflug, werden in der Regel die Edelmetalle und Immobilien weniger interessant.

Auf diese Weise balanciert sich das Rad immer neu aus. Die Gewinne auf der einen Seite gleichen eventuelle Verluste auf der anderen Seite wieder aus. Und durch gezielte Käufe und Verkäufe lassen sich die Speichen innerhalb des Rades je nach Bedarf verschieben.

So erhält man nämlich ein stetig wachsendes Vermögen in einem immer neu austarierten Gleichgewicht. Doch obwohl für viele dieses Prinzip auf den ersten Blick eigentlich relativ einfach zu verstehen ist, ist es nicht immer so leicht, den richtigen Zeitpunkt für die Umschichtung beziehungsweise das Weiterdrehen des Rades zu finden.

Und auch die Frage, welches Edelmetall, welche Immobilie, welche Aktie oder welcher Fonds beziehungsweise ETF in das jeweilige Drittel gehört, ist nicht immer ohne Weiteres zu beantworten.

Zwar sind die Zyklen, in denen sich die Bestandteile der Drei-Speichen-Regel verändern, sehr langfristig, doch gerade in der aktuellen Zeit, die von extremer Unruhe und auch Unsicherheit geprägt ist, stehen wir an einem Punkt, an die Räder sprichwörtlich neu justiert werden müssen.

Doch ohne eine Aktienquote von mindestens mal 30 Prozent wird man es kaum schaffen, der hartnäckigen Geldentwertung entgegenzuwirken. Doch Stopp mal – bevor man natürlich jetzt blindlinks irgendwas an Wertpapieren kauft, sollte das Ganze natürlich schon Hand und Fuß haben – und wer nicht mindestens mal fünf bis 10 Jahre auf dieses Geld verzichten kann, weil es in naher Zukunft bereits verplant ist oder als Notgroschen gilt, der kann diese Ersparnisse natürlich auch nicht wirklich für sich arbeiten und auch nicht absichern lassen.

Die Dreh- und Angelpunkte jeder Anlageentscheidung ist daher die Fragen:

1. Wie viel Rendite will ich erzielen?

2. Und wie viel Risiko kann ich ertragen?

Inflationsbereinigt waren bei einer weltweit gestreuten Aktienanlage in den vergangenen 120 Jahren rund 5,3 Prozent Rendite pro Jahr drin – nicht schlecht für einen Markt, der aktuell doch sehr schwankungsintensiv zu sein scheint. Denn in der Summe ist der Kapitalmarkt eben kein Nullsummenspiel.
Inflationsbereinigte Langzeitrenditen der sechs wichtigsten Anlageklassen - Claus Roppel
Aber Achtung: Investieren Sie am Wertpapiermarkt niemals nach Ländern, sondern immer nach Branchen – das ist ein ganz wichtiger Tipp, den ich Ihnen mit auf den Weg geben kann.

Denn in einer stark globalisierten Welt ist das kaum noch sinnvoll, wie man sehr gut am Beispiel vom schweizerischen Nahrungsmittelkonzern Nestle erkennen kann. Denn der Absatz des Unternehmens erfolgt mit über 98 Prozent außerhalb der Schweiz.

Und es gibt neben der Lebensmittelbranche auch noch andere vielversprechende Branchen, die vor allem in Krisenzeiten gut performen, und das sind für Sie als Anregung noch die Pharma-Industrie, die Entertainment-Branche, denn das war schon in den 20ern und 30ern zu beobachten, dass Menschen sich in Krisen gerne unterhalten lassen, um sich abzulenken und dafür auch bereit sind, Geld auszugeben.

Dann haben wir noch die Bereiche Gold, Rohstoffe und Energie sowie Rüstung. Ich weiß, dass viele Anleger gerade bei der letztgenannten Branche oftmals einen Interessenskonflikt haben, doch das muss am Ende des Tages jeder für sich selbst entscheiden.

Neben einem solchen branchenspezifischen Portfolio, dass man sich sowohl aus Aktien, Fonds oder auch ETFs sehr gut zusammenstellen kann, gehören auch die Immobilien in ein breit gestreutes Portfolio. Denn Immobilien sind nach Aktien historisch gesehen die zweitrentabelste Anlagekategorie, die es gibt.

Und ich persönlich kenne übrigens keinen einzigen reichen Menschen, der auf diesem Feld nicht aktiv ist. Doch in der aktuellen Zeit würde ich diese Position in der gesamten Zusammenstellung des Vermögens nicht übergewichten und zwar deswegen, weil die Gefahr von Enteignung und Zwangsbeleihung bekanntermaßen gestiegen ist.

Man kann dennoch ein gewisses Immobilienvermögen haben, aber man ist, wie der Name schon verrät, immobil – man kann die Immobilie also nicht davontragen. Vom Wohnimmobilienmarkt würde ich persönlich ebenfalls Abstand nehmen, und vielmehr Objektarten ins Visier fassen, bei denen die Möglichkeit sogenannter indexierter Mietverträge, besteht.

Der Grundgedanke solcher Indexmietverträge ist eigentlich ganz einfach: Sie als Vermieter verzichten auf das Recht, die Miete immer wieder an die Vergleichsmiete anzupassen. Stattdessen wird die Miete gemäß dem Verbraucherpreisindex, also der Inflationsrate, erhöht. Das ist unter anderem bei Pflege- oder auch Gewerbeimmobilien der Fall.

Von Auslandsimmobilien rate ich übrigens ab, es sei denn, Sie haben Immobilienspezialisten dort vor Ort, denn oftmals sind auch komplexe steuerliche und erbrechtliche Gegebenheiten bei ausländischen Immobilienanlagen nicht zu unterschätzen.

Darüber hinaus erfreut sich natürlich gerade in turbulenten Zeiten das Edelmetall Gold in physischer Form großer Beliebtheit unter Anlegern. Ohne Wenn und Aber gehören Gold und Silber daher selbstverständlich in ein gut diversifiziertes Portfolio. Denn die Edelmetalle können dazu beitragen, im Falle von gleichzeitigen Währungsabwertungen unterschiedlicher Länder die eigene Kaufkraft zu erhalten.
Historische Rendite in Prozent pro Jahr an der Börse
Hier rate ich unseren Kunden im Investment-Coaching aber immer diese Position bis maximal 10 Prozent des Gesamtvermögens zu gewichten. Doch das Wichtigste an einer Investment-Philosophie ist immer, dass sie eine haben, der Sie treu bleiben können. Dann verlieren selbst die größten Krisen ihren Schrecken.

Ziel beim Investieren muss es also sein, schlechte Risiken zu vermeiden und gute Risiken bewusst im gewünschten Umfang ins eigene Portfolio zu integrieren. Und bei genau jedem Vorhaben hilft Ihnen der bereits beschriebene Ansatz der Diversifikation, denn dieser ist ganz einfach der klügste Weg, die finanziellen Risiken zu senken.

Sollten Sie aber aktuell vor der Herausforderung stehen, dass Sie nicht wirklich wissen, wie Sie Ihr Vermögen oder Ihre Ersparnisse aufstellen oder am Markt positionieren sollen, dann verweise ich gerne auf die Möglichkeit eines kostenfreien Strategiegesprächs mit uns. Dort werden wir uns Ihre Situation mit Ihnen gemeinsam einmal im Detail anschauen, um darauf aufbauend lösungsorientiert Ihre Herausforderungen zu meistern.

Sie können sich über www.claus-roppel.de/termin-vereinbaren zu Ihrem ganz persönlichen Strategiegespräch mit meinem Experten-Team und mir eintragen.

Über den Autor:
Claus Roppel

Finanzcoach & Investmentexperte

Claus Roppel ist seit fast 40 Jahren in der Finanzbranche tätig und hilft seitdem Menschen dabei, ein 6- bis 7-stelliges Vermögen aufzubauen und dieses dauerhaft zu schützen.